Über Manches schreibt man besser nicht

Am 2.Juli ist jemand gestorben und unsere Presse überschlägt sich mit Nachrufen. Eigentlich hatte ich vor, mal darüber etwas zu schreiben, aber meine Rechtsanwältinnen rieten mir davon ab. In Zeiten, wo aus der Nationalmannschaft die Mannschaft geworden ist, ist es in Deutschland mal wieder besser, den Mund nicht mehr so weit aufzureißen. Dirk Müller ist noch einer der wenigen, die Klartext reden. Danke! Noch sind wir nicht in der Türkei, aber man nähert sich an.

Ein ähnliches Klima soll im Dritten Reich und in der DDR geherrscht haben. Die Ränder treffen sich. Faschisten und Antifaschisten nähren sich von der gleichen Substanz, nur die Zielgruppen unterscheiden sich. Die Methoden sind die gleichen. Deshalb kann man auch in der Ausgestaltung der Schnüffelbehörden immer auf das ausgebildete Personal der Gegenseite zurückgreifen. So haben die USA und die Sowjetunion gerne Nazi-Agenten „umgedreht“. Es seien genannt: Reinhard Gehlen, und Gerhard Wessel. Auch im maaslosen Kampf gegen Rechts bedient man sich qualifiziertem Personal.

So wie aus Faschisten Antifaschisten geworden sind, geht auch der umgekehrte Weg. Da kann schon mal aus einem Saulinchen ein Paulinchen werden.

Wer es noch nicht gemerkt hat: Eine Welle des Faschismus schwappt über Deutschland. Auch die Wissenschaft schreibt Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland. Wenn das so ist, dann tobt der Kampf in der Mitte der Gesellschaft.

Also schreibe ich besser nichts über diesen Toten, weil man ersten nichts Negatives über Tote sagen soll und es zweitens einem persönlich nicht zum Vorteil gereicht, wenn man sich in diesem speziellen Fall äußert.

Wer will, sollte sich persönlich das ergoogeln, was mich abgehalten hat zu schreiben. Merke: Nicht alle, die mit Preisen ausgezeichnet worden sind, sind ehrenwerte Menschen.


P.S. Dieses Gelände ist vermint und ich bitte bei Zuschriften darauf zu achten!

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60 Antworten zu Über Manches schreibt man besser nicht

  1. MichaelJ sagt:

    Spät komme ich, hoffentlich nicht zu spät. Vielleicht doch? Die Kommentarliste ist verdammt lang.

    Ja doch, das Gelände ist vermint. Und ich halte mich als einer mit der Erzschuld Beladener auch zurück, versprochen!

    Hoffe allerdings inständig, dass die Rechtsanwältinnen nichts dagegen einzuwenden haben, wenn ich auf einen „Nachruf zu Nachrufen“ verweise, der all jenes aufgelistet hat, was in den vorigen Lobgesängen leider keinen Platz finden konnte. Da es (fast?) ausschließlich um mündliche und schriftliche Äußerungen des Verblichenen geht, kann wohl kaum ein böses Ansinnen unterstellt werden. Tunlichst verzichte ich auch darauf, den Beitrag zu übersetzen. Zum Einen: es geziemt sich nicht m.u.M.n., in diesem Fall etwas mit deutscher Sprache zu beschmutzen. Zum Anderen ist mir die Gefahr zu groß auf vermintem Gelände, da ist schnell der Vorwurf gezeitigt „So hat er das nie gesagt!“. Nein, nein, die Sprache der New York Times sollte man schon beherrschen. Und auch der Zusammensteller der Zitate ist zu beachten, wer schreibt seinen Vornamen denn heute noch mit pe-ha.

    http://www.counterpunch.org/2016/07/06/elie-wiesel-poseur-for-peace/

  2. Roland K. sagt:

    Geschichte wird vom Sieger geschrieben, bei Trägern vom Friedensnobelpreis siehts kaum anders aus. Wäre WK II anders verlaufen, hätte ein gewisser schnauzbärtiger Herr mit ziemlicher Sicherheit selbigen mit seinem schnauzbärtigen Kollegen aus dem „Osten“ teilen dürfen.
    Aus den „unverzichtbaren“ Landen kommen in erster Linie Geschäftsmänner; Fachleute darin,andere um deren Kohle zu erleichtern; in diversen „online-Nachschlagewerken“ werden diese Menschen dann immer als „Philantropen“ bezeichnet.
    Schöne neue Welt…….

  3. ST Peter sagt:

    Ich weiß nicht wer das mal gesagt hat:
    „Wenn du wissen willst wer über dich herrscht, dann schaue wen du nicht kritisieren darfst.“

  4. Frank sagt:

    „Nur die Wahrheit wird uns befreien!“
    und darum kann man als Deutscher, wenn man der Wahrheit dienen will (und damit indirekt dem eigenen Volk), dies nur von außerhalb tun, denn Märtyrer nutzen niemandem und am wenigsten der Wahrheit.

    Q.e.d.: In der BRD, und in AT nicht anders, ist die Wahrheit unerwünscht.

    P.S. Das hatte ich bereits ca. anno 94 erkannt und bin deshalb raus! Und nie gereut!

  5. Erich sagt:

    Über unwahre Geschehnisse und nichtgeschehene Wahrheiten

    »„Was schreibst du da?” fragte der Rabbiner. „Geschichten”, antwortete ich. Er wollte wissen, welche Geschichten: „Wahre Geschichten? Über Menschen, die du kanntest?”. Ja, über Dinge die passierten, oder hätten passieren können. „Aber sie passierten nicht?” Nein, nicht alle. Tatsächlich waren einige davon erfunden vom Anfang bis zum Ende. Der Rabbiner beugte sich nach vorn als nehme er Maß an mir und sagte, mehr traurig als ärgerlich: „Das bedeutet, daß du Lügen schreibst!” Ich antwortete nicht sofort. Das gescholtene Kind in mir hatte nichts zu seiner Verteidigung zu sagen. Dennoch, ich mußte mich rechtfertigen: „Die Dinge liegen nicht so einfach, Rabbiner. Manche Ereignisse geschehen, sind aber nicht wahr. Andere sind wahr, finden aber nie statt”.«
    Originalzitat aus Legends of Our Time ( Verfasser:( zensiert, wg. Minenfeld ) ( Wäre es ein Mohnfeld könnte man den Schwachsinn noch nachvollziehen!))
    Wie krank kann ein Hirn sein??

  6. palina sagt:

    Merke: Nicht alle, die mit Preisen ausgezeichnet worden sind, sind ehrenwerte Menschen.

    Und was für Preise wer da wann und wo bekommt, ist schon bemerkenswert.
    Friedensnobelpreise werden inzwischen an Mörder verliehen.

    Bei fatzebook haben sie mich gesperrt bevor ich mich selbst abmelden konnte.

    Die sogenannten „sozialen Medien“. Sollte man umbenennen in „greifdeinedatenab“ Medien.“ Kürzel GDDA.

    Mit den Kürzel haben es ja auch die „Think Tanks“.

    Die Evelyn, die traut sich was. Hat wohl auch einen Sonderstatus, wie von dir schon erwähnt.

    XXXXXXXXXXXXXXXXXX (Dieser Link! Willst Du mich reinlegen? Altermann)

    Bei uns ist bald Kerwe. Da kaufe ich mir wieder Mohrenköpfe. Und die alte Fassung von Pippi Langstrumpf mit ihrem Vater als Neger-König werde ich meinen Enkeln vorlesen.

    Jetzt geht wahrscheinlich die Mine hoch…………………….

    Was früher der Pranger war, sind heute die Medien.
    Bei uns gibt es noch eine Burg, bei der man eine komplette Folterkammer besichtigen kann. Das gibt es auch noch heute. Die Folterkammern der CIA.

    http://burgberwartstein.de/die-burg/

    Diese poltikäl koräktniss ist unerträglich.

    Dirk Müller habe ich in einer Gesprächs-Runde auf dem Hambacher Schloss, in meiner Heimat, erlebt.

    Er sprach sich dafür aus, dass das Banken-System getrennt werden sollte. Die Abzocker Banken sollten von dem normalen Bank Geschäft getrennt werden.

    Er sagt seine Meinung und das klar und verständlich.
    Dirk Müller´s Lachanfall über Behauptung_ USA hätte……
    https://www.youtube.com/watch?v=-GIpBb11FHw

    Wer das sehr gut zusammen gefasst hat, was derzeit passiert, ist Roland Düringer.
    Roland Düringer WIR SIND WÜTEND !!!
    https://www.youtube.com/watch?v=KDtM6W29Tp0
    3,5 Min.

    Owe Schattauer ist ähnlich wie der Düringer und bringt es auf den Punkt.
    https://www.youtube.com/watch?v=Xs6SI-Gmmsc
    2,3 Min.

  7. Alfred sagt:

    In der Vergangenheit und auch heute ist die Religion das Große Übel.
    Ob Jude Moslem oder Christ, alles die gleiche Mischpoke.
    Wegen dieser schwachsinnigen Religionen sind Menschen getötet worden.
    Einfach widerlich.
    Ja da fällt mir ein Artikel in der heutigen Zeitung auf.
    Die AfD will den Religionsunterricht in den Schulen abschaffen.
    Das sollte eigentlich eine Forderung der Linken sein oder nicht?
    Aber, nur wer einmal an einem Religionsunterricht teilgenommen hat, kann ein wahrer Atheist werden.
    Wenn ich da so an den ollen Kant denke der da von Hirngespinsten und Zauberlaternen schreibt.
    Für Kant waren, besonders die Christlichen Religionen ein bloßes Staatsbedürfnis und eine zu duldende Anstalt um der Schwachen willen sei. Die Bibel ein gutes Leitungsmittel der öffentlichen Volksunterweisung in der Landesreligion,
    Jesus bloß ein personifiziertes Ideal der Vollkommenheit.- und das Gebet zu Gott ein Fetischdienst und damit eine unwürdige Handlung sei. Ich denke er hat damit auch die anderen Religionen gemeint.
    Das zu dem Tod eines religiösen Fanatikers.
    Nicht das ich falsch verstanden werde.

    • Nicht die Religion – die Ideologie. Jede Reglion hat ihre Ideologie,aber Ideologie braucht keine Religion.

      Die Ideologie macht den Fanatiker, sie scheint die einzig wahre Wahrheit. Das Ausmerzen aller anderen Ideologien schafft die perfekte Welt – so der Glaube.

    • Nachdenker sagt:

      Ich glaube nur an das, was ich sehe und nicht an irgendwelche von Menschen geschriebenen Bücher. Egal welcher Religion.

      • Ich habe 2 und einen halben Glauben.

        Ich glaube, das Gott Gott ist. Das glaube ich ganz bestimmt.
        Ich glaube, das 4 Pfund Rindfleisch und 2 Liter Wasser eine richtig gute Suppe ergeben. Das glaube ich ganz sicher.
        Das mein Vater mein Vater ist, glaube ich nur halb.

        • Horst Kietzmann sagt:

          Und was ist, wenn Gott in einer Identitätskrise steckt und selber nicht mehr an sich glaubt?
          Ich glaube ja, er ist überall, und steckt überall drin, auch in der Rindfleischsuppe.

      • Heli sagt:

        Vielleicht sollte man Religion ganz anders betrachten.

        Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Bindung. Die Gruppe, die sich den gleichen Regeln unterwirft, entwickelt ein Zusammengehörigkeitsgefühl: Wir gegen die Anderen!

        Der rigide Islam ist uns haushoch überlegen, wegen der Bindekraft. Selbst Analphabeten, die hier eintreffen, können uns zeigen , was eine Harke ist. Die empfundene Überlegenheit stößt hier auf eine zwar aufgeklärte, aber gerade deshalb völlig ohnmächtige Gesellschaft.

        Die Juden haben unter anderem auch durch diese Bindeklammer überlebt. Nichts muss wahr sein, man muss nur dran glauben. Man wird sich dann eher mit dem verbunden fühlen, der die gleiche Macht anbetet, so tut als ob, wenn es sein muss.

        Wir sind absolut schwach. Kein Volk, kein Staatsgebiet,kein Geschlecht, kein gar nichts, das uns Zusammengehörigkeit vermitteln könnte. Ja, es ist geradezu verboten so zu denken!

        Die Aufgeklärten, die alles logisch und wissenschaftlich begründen, sind nicht unbedingt im Vorteil. Denn ihnen fehlt ein ganz wichtiges psychologisches Moment: Das höhere göttliche Wesen, der göttliche Papa, der einen belohnt im nicht überprüfbaren Jenseits. Andererseits sehen wir gerade mit Staunen, was uns für merkwürdige neue Religionen auf’s Auge gedrückt werden und politisches Handeln sich danach ausrichtet. Siehe die Gender-Religion plus die ganz „aufgeklärte Unterwerfung“ unter den Islam als politische Kraft.

        Eine Minderheit wird zu Priestern eines Glaubens, der so abartig irrational ist, dass man fast davon ausgehen kann, die Abwesenheit von einer Religion , die auf ein Jenseits verweist , erzeugt ein Vakuum, das mit allem Plunder gefüllt werden kann. Wer das als absurd bezeichnet, wird von der „Religions-Polizei“ , wie der HateSpeechTaskForce oder ähnlichen Gebilden empfindlich gestraft.
        Wir leben wieder im Zeitalter des kollektiv erzeugten Wahnsinns. Wahnsinn ist Wahnsinn, auch wenn er aufgeklärt daherkommt.

        • Blogwart sagt:

          …“Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen.

          Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden.

          Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“ … Zitat des Bonaparte über die Krauts und wie ich das so empfinde, hat er das gut getroffen.

    • Hen Dabizi sagt:

      „Aber, nur wer einmal an einem Religionsunterricht teilgenommen hat, kann ein wahrer Atheist werden.“
      Nö, ich habe es auch ohne Religionsunterricht (gab es nämlich nicht in der SBZ) geschafft. Und das im Schmelztiegel dreier „Weltreligionen“ (Vorfahren jüdisch/christlich, Familie atheistisch/buddhistisch).
      Aber am lebensfrohsten ist für mich der Buddhismus. Der ist nicht so straforientiert. AWirklich ernstnehmen kann ich keine Religion. Da werde ich wohl nach meinem Ableben einfach nur verrotten müssen. 🙁

  8. Willkommen in meiner Welt. Ich habe das Gefühl schon solange. Erst war es nur ein fieses Grummeln, inzwischen …

    Damals, an der Grenze, da wurde man gefilzt. In meinem Fall auch, wenn man zurück kam. Überall in der DDR wurden die Ausweisnummern notiert, man konnte keine Rollschuhe leihen ohne das die Ausweisnummer notiert wurde! Ich war damals noch ein halbes Kind. Ich hab dann Bücher gekauft, wurde die Ausweisnummer aufgeschrieben. Und an der Grenze hat der West-Grenzer sie mir wieder abgenommen, das war irgendwas von Marx. In dem Moment habe ich verstanden, wo die Unterschiede waren.

    Zu den Arbeitslosen: im schwarzen Kanal wurde das immer wieder gesagt. Und das ZDF-Magazin hat immer fleißig dagegen gehalten, während Kennzeichen D (auch ZDF) sich immer bemüht hat, den ollen Schnitzler zu widerlegen. Die DDRler konnten das wissen, denn es wurde gesagt, aber als Ost-Propaganda abgetan.

    Das der alte Mann sich nicht zu dem Toten äußern kann, verstehe ich. Da wartet kein kleines Fettnäpfchen, in das man treten könnte, sondern eine Arschbome in die Fritteuse bei 180 Grad. Man muss das System nicht auch noch provozieren.

  9. Horst Kietzmann sagt:

    Ist dieser vorauseilende Gehorsam nicht kontraproduktiv?
    Je öfter wir die Schere im Kopf benutzen, je kleiner wird unser Spielfeld.
    Wir grenzen uns damit selber ein, kunden die Grenzen nicht mehr aus, selbst dann, wenn sie schwammig sind, noch undefiniert, noch nicht ausprobiert.
    Solange, bis unsere unausgesprochenen Gedanken die Größe einer Gefängniszelle erreicht haben.

    • aristo sagt:

      Ist dieser vorauseilende Gehorsam nicht kontraproduktiv?

      Ich sag mal so. Die Bedenken von altermann spiegeln doch unmissverständlich wieder, welcher Geist in diesem Land (wieder) waltet.

      • Horst Kietzmann sagt:

        Mag sein, dass jener faschistischer Ungeist in den Anfängen hier waltet. deshalb sollten wir zu verhindern suchen, dass er Deutschland demnächst VERWALTET.
        Das geht nicht schweigend.

        • aristo sagt:

          Dein Anliegen ist so verständlich wie nutzlos.

          Wir werden schon verwaltet. altermann hat das sehr wohl abgewogen und sogar sein RAs befragt.

          Es lohnt einfach nicht, für einen Artikel eine Domainabschaltung zu riskieren.

          Begreift diesen Artikel von altermann als Winken mit dem Zaunpfahl.

          Kann hier noch jemand Schach?

          • Horst Kietzmann sagt:

            Dann verschwinde ich jetzt in mein Mauseloch.
            Sollten Atombomben fallen, Aristo, dann sag‘ mir doch bitte Bescheid, wenn die Luft wieder rein ist.

  10. Pjotr56 sagt:

    Evelyn Hecht-Galinski hat offensichtlich bessere Anwälte oder einfach nur den Mut zu sagen:
    Das war der wahre Elie Wiesel, Menschenrechte, aber nicht für Palästinenser!
    Quelle:
    http://sicht-vom-hochblauen.de/das-war-der-wahre-elie-wiesel-menschenrechte-nicht-fuer-palaestinenser/

    Sie verweist in der Blogroll auf den altermannblog und hat auch keine Scheu (per Link) „Den Mächtigen die Wahrheit (zu) sagen“.
    http://sicht-vom-hochblauen.de/den-maechtigen-die-wahrheit-sagen-von-harald-scheben/
    Chapeau!

  11. Pennschieter sagt:

    Nachdenker: der Grenzübergang war nicht bei Herrleshausen, sondern bei Helmstedt.
    Gefühlsmäßig sind wir hingegen auf einer Linie. An der Grenze und solange man durch die „DDR“ fuhr, war´s einem mulmig zumute. Und man dachte: hoffentlich färbt die triste Umgebung nicht auf das Gemüt der Menschen ab.

    • Blogwart sagt:

      Es gab mehrere Transitstrecken. Herleshausen/Wartha war auch ein Grenzübergangspunkt. Über ihn wurde der DDR-Spion Guillaume ausgetauscht.

    • Kassandra sagt:

      Was Propaganda so ausmachen kann. Wer jahrzehntelang von Löwenthal und Co. indoktriniert wurde, kennt natürlich nur das „Grauen im Osten“. Dass dort normale Menschen normal lebten, kann sich ein Westler nicht vorstellen. Hört endlich auf, Eueren Propagandisten nachzuplappern, dass in der DDR die Menschen nur von Stasi-Furcht und im Elend lebten! Wir wollten 1989 täglich Bananen und überallhin reisen! Dass man dazu Geld braucht und vor allem Arbeit, haben die dann über 4 Millionen Arbeitslosen nach der Wende so nicht bedacht. So wie Ihr Euch nicht um den BND und den Staatsschutz gekümmert habt, haben wir nicht an die Stasi gedacht. Heute wird jeder viel flächendeckender bespitzelt, daran denke ich ständig. Die ehemaligen DDR-Promis, die etwas anderes sagen, möchten es hier zu etwas bringen. Da sagt man, was genehm ist. Und das Elend in dieser Gesellschaft ist wohl gravierender, wenn ich an die Obdachlosen denke, die Hartz IVler, viele Rentner und Kinder. Als wir ans „Reich angeschlossen“ wurden, haben sich die Frauen erst einmal mit Abwehrspray bewaffnet und sind nicht mehr nachts auf die Straße gegangen aus Angst vor Überfällen. Das hatten uns die West-Verwandten geraten. Bei der Kriminalität ist das auch kein Wunder. Es war falsch, dass man uns nicht in den Westen ließ. Vielleicht wären wir nüchterner an die Sache herangegangen. Dann wären aber die kleinen und großen Minderungen des Sozialstaates schon früher gekommen für alle.

      • Blogwart sagt:

        Wir haben unser Empfinden ausgedrückt, bei mir von 1968 bis 1990. In Ihren letzten Tagen an der Grenze waren die Grenzer scheißfreundlich, so wie sie vorher Scheiß-Arschlöcher waren. Willst Du mir meine Erfahrungen absprechen? Wie sie daheim bei Mutti (zur Klarstellung: Merkel ist nicht gemeint) waren, hat mich damals nicht – und auch heute nicht – interessiert.

      • Nachdenker sagt:

        Ich habe nichts über das „Grauen im Osten“ gesagt. Und schon gar nicht, dass die Menschen dort in Stasi-Furcht oder Elend gelebt haben. Es ging rein um das mulmige Gefühl das man gehabt hat, wenn man als Wessi über die Transitstrecke gefahren ist. Und dass man dieses Gefühl jetzt hier auch bekommt. Aber eines muß ich schon sagen: meine Freunde (ex Flüchtlinge über Ungarn damals), die wir für ein halbes Jahr bei uns privat aufgenommen hatten, haben uns da schon ganz interessante Dinge erzählt.

      • Hen Dabizi sagt:

        Kassandra, lass gut sein, jeder hat halt seinen Blick auf die Dinge. Unserer ist ein anderer, als man ihn damals „außerhalb“ vermittelt bekam. Propaganda auch in der BRD ist nämlich nicht neu und war schon immer effektiv. Es war eben ein Land der Täter und Opfer. Such dir deinen Platz!

      • Horst Kietzmann sagt:

        Ein sehr kluger, ausgleichender Kommentar.
        Danke dafür

      • Pjotr56 sagt:

        @Kassandra 4. Juli 2016 um 19:04
        Danke für diesen Einblick! Ich denke, dass uns „Wessis“ i.d.R. objektive Informationen über das Leben in der DDR fehl(t)en.
        Ab und zu mal über eine Transitstrecke gefahren zu sein vermittelte keine sehr tiefen Einblicke und Verstöße gegen die StVO werden m. W. überall geahndet, wenn man erwischt wird.

        Die hiesige Propaganda wurde durchaus unterschiedlich wahrgenommen.
        Die Einen glaubten Löwenthal blind jedes Wort, bemühten sich gar nicht um besseres Wisses und die Anderen sangen: Die Milch wird sauer, das Bier wird schal, im Fernsehen spricht der Löwenthal.

        Der goldene, gute Westen zeigt sich ja inzwischen allerorten mit voller „Pracht“, ist real betrachtet aber eher armselig, auch intellektuell. Bin übrigens ein großer Fan von Kathrin Weber.

      • Susi Sorglos sagt:

        @Kassandra

        Es gibt nicht nur eine Sicht. und du kannst nicht für alle sprechen. Ich z.B. habe sehr wohl „an die Stasi gedacht“ und ich kenne viele, denen es auch so ging. Ich gebe Dir allerdings recht, dass das Bild, welches von der DDR im Westen vermittelt wurde und wird, die Lebenswirklichkeit nicht abbildet. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass so etwas wie Sozialismus für immer diskreditiert bleiben muss.

  12. Nachdenker sagt:

    Manches schreibt man nicht, manches sagt man nicht, manches tut man nicht.

    Als ich in früheren Zeiten mit dem Auto nach Berlin gefahren bin, ergriff mich ab dem Grenzübergang Herleshausen jedesmal ein mulmiges und beängstigendes Gefühl. Und das lag nicht daran, dass man ständig Angst um seine Radkappen haben musste. Auf der Transitstrecke durfte man nur an bestimmten Stellen aussteigen um zu „müssen“. Hinter diversen Brücken oder Gebüschen standen die Vopos immer auf dem Sprung. Man hatte das Gefühl ständig beobachtet zu werden, bis man in Berlin ankam.

    Heute habe ich das mulmige und beängstigende Gefühl hier. Ist die DDR eigentlich der BRD beigetreten, oder umgekehrt? Das frage ich mich schon lange, wenn ich mir die Herkunft und Machenschaften diverser Politiker heute anschaue. Denn wie kann es sonst sein, dass „ehemalige“ Stasi-Leute gehobene Posten besetzen und es wieder heist:
    Nichts schreiben, nichts sagen, nichts tun!

    • Nachdenker sagt:

      Ich hoffe, ich bin nicht soeben auf dein „vermintes“ Gelände getreten.

    • Blogwart sagt:

      Dieses Gefühl kenne ich. „Sie sind über den durchgezogenen Strich gefahren“- „Sie haben nicht links und rechts geguckt“
      Man hat diese Brüder an der Grenze nach der (Hals-)Wende nicht wiedererkannt. Diese Charakterlumpen waren bestimmt alles (getarnte) Widerstandskämpfer.

      • Nachdenker sagt:

        Das Schlimme daran ist, dass sich das gerade alles bei uns wiederholt, wenn auch in „moderneren“ Formen. Das bestätigen mir Freunde aus der ehem. DDR. Selbst die sind fassungslos, dass sie vom Regen in die Traufe geflüchtet sind.

        • Hen Dabizi sagt:

          Vielleicht war ich damals zu „jung“, aber so etwas habe ich nicht erlebt. Aber wahrscheinlich hatte ich nur „Glück“. Hoffentlich haben wir auch jetzt wieder „Glück“. Denn gegen den heutigen Propagandakrieg gegen alles was sich nicht schnell genug vergräbt, war die DDR ein armseliger Haufen von Dilettanten.

          • Nachdenker sagt:

            Der armselige Haufen von Dilettanten sitzt jetzt im Bundestag.

          • Blogwart sagt:

            Das würde ich so nicht behaupten. Das sind Leute, die ihre soziale Frage optimal gelöst haben. Was ist daran dilettantisch?

          • Nachdenker sagt:

            @blogwart
            Da muß ich Dir recht geben. Die haben ihre solziale Frage auf unsere Kosten gelöst. Sollte dieser Berliner Sauhaufen aber jemals zusammenbrechen( hätte ich 3 Wünsche frei, wäre das einer davon), würden sich Einige der Ungelernten und Studienabbrecher in einer neuen sozialen Frage wiederfinden. Ich wäre dann nach Auflösung aller Vermögenswerte für den 1 € Job. Unsere Straßen hätten es nötig.

  13. Hen Dabizi sagt:

    „wo aus der Nationalmannschaft die Mannschaft geworden ist,“
    Ne, es geht ja noch schwachsinniger: „la Mannschaft“
    Ansonsten werden wir unsere Posts zum erwähnten Friedens-Nobelpreis-Träger bei den obersten Sittenwächtern (Kahane, Maas, Antifa, …) als Beitrag der Meinungsfreiheit zensieren lassen.
    Und dieser jämmerliche Haufen will andere Länder über Menschenrechte „aufklären“. Vermutlich halten sie die Verdopplung der Rüstungsexporte und die krebsartige Ausbreitung der NATO für menschenrechtsfördernd. Aggressionskriege sind ja für hier freiheitliche Wirkung bekannt.

  14. leser sagt:

    Vermutlich der Erfinder eines Spruches, dessen Antithese lauten könnte: Nichts ist grenzenlos. Und die Verleiher des besagten Preises waren ja gerade in jüngster Zeit nicht so wahnsinnig treffsicher.
    Schade, dass Meinungsfreiheit jetzt zunehmend mit einer Schere im Kopf beginnt. Ich kann das aber sehr gut nachvollziehen. Hoffentlich erleben wir noch, dass sich das wieder ändert.

  15. aristo sagt:

    Lieber altermann, dass Du über diese Person nichts schreibst, ist nur zu nachvollziehbar.

    Über diesen Mann habe ich genug recherchiertes Material für zahlreiche Artikel. Die werden auch kommen, nur jetzt nicht, ein Shitstorm wäre garantiert. Vielleicht könne wir gemeinsam darüber schreiben?

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