Wer denkt, dass unsere Medien „unabhängig“ berichten, der irrt. Spätestens mit dem Tod von Hanns Joachim Friedrichs wurde auch sein Wahlspruch „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“ mit ins Grab geworfen. Journalisten, wie leider auch Historiker, sind heute Partei und unsere Nachrichten haben den Zweck, die Bevölkerung von der Einzigartigkeit unser „Wertegemeinschaft“ zu überzeugen. Das heute-Journal sollte besser heißen: Was Herr Claus Kleber so denkt. Deshalb brauchen wir die Irren in Iran, die Menschenrechtsmissachter in China und einen GegendaseigeneVolkBomber in Syrien. Die Guten sind ausschließlich dort zu suchen, wo – wie zufällig – McDonalds, Coca Cola, Monsanto, Nestlé und andere Konsorten ihren Geschäften nachgehen können. Die Welt braucht Bilder und Experten. Wer es vertragen kann, soll 30 Minuten in diesen Film investieren. Er lief nicht beim Kopp-Verlag, sondern beim Österreichischen Fernsehen. So sieht Manipulation im Nach-Orwellschen Zeitalter aus.
Sehr detailliert hat hier ein Blogger die von der ARD gern genommenen „authentischen“ Materialien um den „Staatsschauspieler“ Khaled Abu Salah dargestellt.
Syrien oder der Taliban – das ist doch Wurschd
Hier ein authentischer Bericht unserer Nachrichtenkleber, denen jedes Video mit Knallerei recht ist, denn die Texte machen unsere Sender selbst. Hauptsache die Messidsch geht in die gewünschte Richtung.
Assad der Schlächter
Die Multikultivorzeigefrau und Preisträgerin für strammes Berichten, Dunya Hayali hat im Morgenmagazin am 17.5.2011 unter der Assistenz des Qualitätsjournalisten Christian Sievers kräftig losgetreten. Schauerlicher Bericht – nur das über „verschlungene Wege“ zum zdf gelangte Prügelvideo konnte bereits seit dem 2.2.2007 bequem vom Mainzer Lerchenberg aus hochgeladen werden und zeigt Szenen aus dem Irak. Andi Möller lässt grüßen: „Afghanistan, Irak, egal, Hauptsache Syrien“. Das Oberkommando des Propagandafeldzuges gegen Russland bringt täglich um 19 Uhr die aktuellsten Meldungen aus der Schlacht.
Frau Hayali hat sich dafür entschuldigt. Es klingt bekannt: der korrespondent hat sich auf recherchen, informanten usw. verlassen bzw. sich abgesichert; und dennoch war die quelle falsch. Mehr dazu hier.
Hubschrauberabschuss
Gnadenlos wird da gefummelt. Ein Video, gezeigt am 22.8.2014, das angeblich einen von Rebellen abgeschossenen Hubschrauber in Syrien zeigt, entpuppt sich als altes Material aus Afghanistan. Dabei wieder meine „geliebte“ Mikrofonhalterin Golineh Atai, die Hanns-Joachim-Friedrichs-Preisträgerin (aus der Laudatio: Gelobt werden ihre “Tugenden der persönlichen Zurückhaltung, der akribischen Ernsthaftigkeit und des unbedingten Willens zur Aufklärung”). Dieser unbedingte Wille zur Aufklärung hätte ich mir einmal von dieser Tante gewünscht. Man lässt nur das Allahu Akbar weg und schon ist man in der Ukraine. Das nennt sich dann Nachrichten.
Nachtrag 7. März 2014: Ein von mir ursprünglich hier eingestelltes Video, das vom zdf entfernt wurde (mein Leser Jochen fragte danach) hat jemand festgehalten: Es kann hier eingesehen werden. Dafür bezahlen wir Zwangsgeld!
Wie ich gesehen habe, wurde das Video entfernt. Wahrscheinlich kamen die Juristen. Demnächst bringe ich mal ein neues Beispiel. Ich hatte mal sehr gut dokomentiert, wie die ARD uns hinters Licht führt. Leider ist dieser Beitrag aus der Mediathek entfernt und so nicht mehr nachvollziehbar. Wer trotzdem daran interessiert ist, möge mich anmailen. Da wurde uns ein Kommandeur, der später in einem „Rebellenfilm“ als Al-Nusra-Kommandeur auftaucht. Im ARD-Film spielt der einen Richter, der in den „befreiten Gebieten“ Recht spricht und Bösewichter verurteilt.
Hallo-wo kann ich mir den Clip ansehen?
gruß
jochen